Effektiver Umweltschutz setzt bei den wesentlichen Einflüssen an

Effektiver Umweltschutz setzt bei den wesentlichen Einflüssen an

16.10.2023

OmniCert Umweltgutachter GmbH erfolgreich nach EMAS validiert

mweltschutz im Büroalltag? Das klingt zunächst leicht, denn scheinbar hat ein gängiges Büro neben dem Stromverbrauch für IT-Systeme und Leuchtmittel, Heizung, Druckerpapier und ein wenig Restmüll kaum Umweltauswirkungen. Doch wer weitreichenden und effektiven Umweltschutz betreiben will, schaut über das Offensichtliche hinaus und sucht nach den Bereichen, in denen er spürbar etwas verändern kann: im Geschäftsmodell.

Die OmniCert Umweltgutachter GmbH ist nach EMAS validiert.Genau das fordert das europäische Eco Management and Audit Scheme – kurz EMAS. Dieses europäische Umweltmanagementsystem unterstützt Organisationen und Unternehmen aller Art darin, ihre Umweltleistung nachweisbar zu verbessern – also umweltfreundlicher zu arbeiten und Verbräuche zu senken. Seit Juli 2023 ist die OmniCert Umweltgutachter GmbH aus Bad Abbach eine von sechs Firmen im Landkreis Kelheim, die nach EMAS validiert sind - davon das einzige Dienstleistungsunternehmen. 

Was macht EMAS besonders? 

Anders als andere Siegel und Zertifikate im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit fußt EMAS auf einer verbindlichen Gesetzesgrundlage, der europäischen EMAS-Verordnung (EG) Nr. 1221/2009. Zudem fordert EMAS die regelmäßige Überprüfung durch einen staatlich zugelassenen Umweltgutachter und die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung, damit die Validierung aufrecht gehalten werden kann. „Nur wer unabhängig in ein Unternehmen schaut, kann echte Veränderung anmahnen und auch einmal unbequeme Sachverhalte ansprechen,“ betont Thorsten Grantner, Geschäftsführer der OmniCert und selbst Umweltgutachter, die Bedeutung der unabhängigen Prüfung. 

EMAS ist ein System zur nachhaltigen Unternehmensführung, das mit seinen Anforderungen die gesamte Organisation durchdringt. „EMAS geht tief in die Organisation hin und fragt nach dem eigentlichen Geschäftssinn, also warum eine Firma etwas tut. Erst danach geht es darum, wie sie das tut. Umweltfragen werden in die Chancen- und Risikenanalyse des Unternehmens einbezogen und sind deshalb kein vermeintlich „weicher“ Faktor mehr,“ erklärt die Nachhaltigkeitsbeauftragte der OmniCert, Cornelia Frey. „Deshalb haben wir uns für unsere Validierung gefragt: Was ist unser Geschäftsmodell? Und wie beeinflussen wir damit die Umwelt? Das ist nicht das Ausdrucken von E-Mails, sondern die ernsthafte und individuelle Prüfung von Industrie, Behörden und Mittelstand zu Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz.“ 

Skalierter Umweltschutz 

Mit ihrer täglichen Arbeit setzt die OmniCert bei ihren Kunden Veränderungen in Gang, die deutlich weitreichender sind, als die des eigenen Büros mit 36 Mitarbeitenden. Ein Hebel, der nicht zu verachten ist – zählen doch Namen wie dm-drogerie markt, das Bundesumweltministerium oder die Umweltbank, zahlreiche Stadtwerke sowie knapp 1.000 Betreiber von Bioenergiekraftwerken zu ihren Kunden. „Wir wollen Treiber nachhaltigen Wirtschaftens vor allem in der Region, aber auch ganz Deutschland und Österreich sein. Durch unsere eigene Validierung machen wir den Praxistest für unsere Kunden, damit wir sie wirkungsvoll unterstützen können und im Audit die richtigen, die zielführenden Fragen stellen,“ erläutert Cornelia Frey. 

Die OmniCert sieht sich als “Fitness-Trainer” (vgl. IHK konkret, 03/2018, S. 53) ihrer Kunden, damit diese fit sind für kommende, gesetzlich verpflichtende Berichterstattungen zur Umweltleistung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. „Wer EMAS als Gerüst im Unternehmen verankert hat, kann allen kommenden Anforderungen entspannt entgegensehen“, ist Thorsten Grantner überzeugt, “schließlich folgen alle aktuellen und kommenden Anforderungen der EU der Systematik von EMAS, das seit 1995 EU-weit gesetzlich etabliert ist.” 

Infobox

Was ist ein Umweltmanagementsystem? 

(vgl. auch “Der kleine Bruder vom TÜV wächst heran”, MZ, 27./28.08.2016, S. 31) 

 

Ein erfolgreich umgesetztes Managementsystem analysiert Chancen und Risiken der Geschäftstätigkeit und formuliert daraufhin Ziele, wie Chancen ergriffen und Risiken minimiert werden können. Es beschreibt, wie sich eine Organisation strukturiert, um mit Hilfe klar definierter Prozesse ihre Ziele zu erreichen. Das Managementsystem fordert zudem das Benennen relevanter Interessensgruppen und bindender Verpflichtungen - ein Fokus, der die Organisation beständiger gegenüber äußeren Einflüssen macht. Moderne Managementsysteme folgen zudem dem PDCA-Zyklus (Plan - Do - Check - Act), um sich kontinuierlich zu verbessern. Möchte ein Unternehmen den ersten Schritt hin zur Verbesserung der Umweltleistung gehen, kann es also ein entsprechendes Umweltmanagementsystem einführen. 

Die ISO (Internationale Organisation für Normung) bietet mit ihren verschiedenen Managementnormen unter anderem Leitfäden für die Bereiche Umwelt (ISO 14001), Qualität (ISO 90001), IT-Sicherheit (ISO 27001) oder Energiemanagement (ISO 50001) an. Die Anforderungen der ISO 14001 sind in Gänze in der EMAS-Verordnung enthalten. Da die ISO-Managementnormen denselben Aufbau besitzen, die so genannte High Level Structure, können Systeme zu verschiedenen Bereichen unkompliziert kombiniert werden. Die ISO-Normen sind zudem zertifizierbar. Das heißt, dass sich Organisationen einer regelmäßigen, unabhängigen Prüfung unterziehen können, die die wirkungsvolle Anwendung des Managementsystems bescheinigt bzw. einfordert.